Goldenes Ordensjubiläum für Schwester Marialdis M. Bäumer

Zu den zahlreichen Gratulanten zählte auch die Schützenbruderschaft St. NikolausSeit Januar 1954 gehört sie zu den Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu, die durch ihr Leben, ihre Arbeit und ihr Beten eine Antwort auf die Nöte unserer Zeit geben und für die Menschen „Gottes Herz in der Welt" sein wollen. Ein Jahr später legte sie ihr Ordensgelübde ab.

In Freienohl ist Schwester Marialdis, die mit bürgerlichem Namen Maria Bäumer heißt, bekannt wie „ein bunter Hund". Denn seit 1974 wirkte sie im Küppelort in der ambulanten Krankenpflege und nimmt bis heute auch die Aufgaben einer Küsterin in der St.-Nikolaus-Pfarrkirche wahr. 1960 bestand sie ihr Examen als Krankenschwester.
Ihre Stationen in der mobilen Krankenpflege waren von 1960 bis 1963 Hellefeld, von 1963 bis 1974 Marl-Hüls und ab 1974 eben Freienohl. In dieser Zeit besuchte und pflegte sie die Kranken aufopfernd, stand vielen in ihrer letzten Stunde bei und gab den Hinterbliebenen Trost und Hoffnung. Einen geregelten Acht-Stunden-Tag kannte sie nicht. Sie war immer da - Tag und Nacht.
Die mittlerweile 78-jährige Schwester kommt auch heute noch zu jedem Kranken wenn der es wünscht und sich bei ihr meldet. Und sie bringt ihm auch die Hl. Kommunion ans Krankenbett. In der Pfarrkirche sorgt sie außerdem immer für frischen Blumenschmuck.

Ein bisschen stolz ist sie auf ihre Wahl zur Patin des Hembergtunnels, der im Volksmund auch „Marialdis-Tunnel" genannt wurde. Ihre Aufgaben als Patin: für die Mineure (Tunnelarbeiter) sorgen, sie ein wenig während der Arbeiten auch mal mit Kaffee und Kuchen oder mit kleinen Geschenken zu Weihnachten verwöhnen, ein freundliches Wort bei spontanen Besuchen wechseln und beten, dass bei den Arbeiten vor allem unter Tage nichts passiert. „Der schönste Augenblick war der kräftige Hupton als Signal zum Durchstich des letzten Stückes mit der anschließenden Sprengung, bei dem ich den Knopf bedienen durfte", erinnert sie sich. „Und dann sah man Licht am Ende des Tunnels. Das ist der Mond der Mineure", weiß sie.

Gern denkt die vom Niederrhein stammende Ordensfrau auch an die Prunksitzung des FKK Freienohl im Frühjahr 2005 zurück, wo sie für ihre segensreiche Arbeit im Küppelort zur Senatorin gekürt wurde. Beim Frauenkarneval der kfd  Freienohl ist die rheinische Frohnatur eine feste Größe.

Anfang August 2005 hat sie im Mutterhaus in Hiltrup zusammen mit ihren Mitschwestern und Angehörigen ihr goldenes Ordensjubiläum gefeiert. Am Sonntag, dem 21. August 2005 erneuerte sie innerhalb des Dankhochamtes ihr Gelübde.

Im Frühjahr 2005 wurde Schwester Marialdis für ihre segensreiche Arbeit im Küppelort zur Senatorin gekürtNach dem Dankhochamt mit Gelübdeerneuerung am Sonntag kamen viele Gemeindemitglieder und Vereinsabordnungen zum Schwesternhaus auf dem Mühlenberg, um sich persönlich für die geleistete Arbeit zu bedanken. Seit 1910 sind die Hiltruper Missionsschwestern vom Hlst. Herzen Jesu in Freienohl, die damals eine Kinderbewahrschule, eine Nähschule und die ambulante Krankenpflege im Ort begründeten. Heute leben und arbeiten in selbstlosem Einsatz neben der Jubilarin noch Schwester Wilburgis und Schwester Patricis in Freienohl.

Viele Glückwünsche und Worte des Dankes erreichten Schwester Marialdis M. Bäumer. Die Freienohler erinnern sich in Dankbarkeit an die von ihr mit Fürsorge geleistete ambulante Krankenpflege. Stets bedenkt sie die Anliegen der Familien in ihrem Gebet. Als Küsterin ist Schwester Marialdis noch heute aktiv und kümmert sich mit viel Liebe und Sorgfalt um die Gestaltung der Freienohler Kirche.

Foto 1: Benedikt Risse
Foto 2: Karl-Heinz Kordel
Bericht: Westfälische Rundschau vom 20.08.2003 und Benedikt Risse