Westfalenland

von Heinrich Luhmann

Wie bist du schön, Westfalenland,Westfalenland
so wie dich schuf des Herrgotts Hand!
Die Wälder halten um dich Wacht,
die Felder blühn in stolzer Pracht.
Und wo der Rauch der Fahnen zieht,
da braust der Arbeit festlich Lied.
Um Ruhr und Weser weit gespannt,
du schönes Land, Westfalenland!

Wie strahlt dein Ruhm, Westfalenland,
bis allem Hohen zugewandt!
Wo Hermann um die Freiheit rang,
vom Heliand der Dichter sang,
da haben Mann und Frau bewahrt
im neuen Tag die alte Art.
Um Ruhr und Weser weit gespannt,
du Land des Ruhms, Westfalenland!

Wie bist du reich, Westfalenland,
ein Schrein, gefüllt bis an den Rand
mit Korn und Kohle, Stahl und Erz!
Kraft in die Fernen pulst dein Herz.
Viel Städte wie ein goldnes Haus,
das tausend Jahre schmückten aus.
Um Ruhr und Weser weit gespannt,
du reiches Land, Westfalenland!

Wie lieb ich dich, Westfalenland!Westfalenland
Hier ging ich an der Mutter Hand,
hier wurde alle Liebe mein,
hier grub ich meine Toten ein,
hier schaff ich, und hier ruh ich aus,
hier wohn ich einst im letzten Haus.
Um Ruhr und Weser weit gespannt,
du liebstes Land, Westfalenland!

Zur Person des Dichters: Heinrich Luhmann wurde am 22. Dezember 1890 in Hultrop geboren und verstarb am 06. Mai 1978 in seiner Wahlheimat Hamm. Er war Pädagoge und Dichter. Von 1911 bis 1921 war er Lehrer an der Volksschule Kirchhundem. Von 1922 bis 1930 war er erst Rektor in Soest und anschließend in Münster. Ab 1930 war Luhmann als Kreisschulrat in Warendorf tätig. 1936 wurde der Oberregierungs- und Schulrat in Arnsberg.

Weiteres Gedicht von Heinz Luhmann: König Asten

Bildnachweis:
Westf. Bauernkalender 1962 aus der Sammlung von Karl-Heinz Kordel, Freienohl
Wappen von Westfalen