Heiteres aus der Bürgerversammlung in Oeventrop zur Neugliederung

An einem Sonntag im Februar 1974 lag über dem Saal der Oeventroper Schützenhalle Spannung. Die „Aktion Bürgerwille“ hatte zur Bürgerversammlung geladen. Thema war die kommunale Neugliederung; der Zusammenschluss der Orte Oeventrop, Freienohl, Grevenstein zur A-Gemeinde. Im Saal befanden sich schätzungsweise 550 Oeventroper und 250 Freienohler. Bevor die Gemeindevertreter von Freienohl und Oeventrop ihre Gründe „für oder gegen“ die A-Gemeinde vorbrachten, durften die Bürger beider Orte ihre Meinung kund tun.

Ein Oeventroper Bürger meldete sich und verwies auf die äußerst harten Fußballbegegnungen mit Zuschauerausschreitungen. Daran könne man sehen, dass Oeventrop und Freienohl nicht zusammen passen. Nach dieser Aussage sprang der Freienohler Viehhändler Gregor Figge auf die Bühne und entgegnete dem ihm Bekannten: „Wenn Dein Vater Dich hören würde, was Du einen Blödsinn erzählst, er würde Dich hier auf der Bühne dreschen.“

Es ging weiter mit einer tollen Aussage eines Freienohler Bürgers. „In seiner Jugendzeit wären sie nach Kinobesuchen in Oeventrop verhauen worden. Auch während seiner Ministrantenzeit, in der sie mit einem Handwagen Wäsche aus der Kirche zum Schwesternhaus nach Oeventrop bringen mussten, hätten Oeventroper ihnen hinter Schmidts-Eichen aufgelauert und ihnen den Handwagen umgeworfen. Mit solchen Leuten könne man ja wohl keinen gemeinsamen neuen Ort aufbauen.“

Der damalige Oventroper Bürgermeister Schulte wies darauf hin, dass schon im 17. Jahrhundert im Winter die Fußspuren im Schnee in Richtung Weddinghauser Kloster gezeigt hätten und diese Richtung sollten die Oeventroper auch beibehalten.

Literaturangabe: Nach mündlicher Überlieferung von Heinz Eickelmann, Freienohl