Die Schiedlike Borg auf dem Küppel

Alter: ca. 6. Jahrhundert vor Chr.
Größe: ca. 7,7 ha

Etwa 920 m nordöstlich von Freienohl befindet sich auf dem rechten Ruhrufer der steil aus dem Ruhrtal aufsteigende Küppel (420 m ü. NN), auf dessen isolierter Kuppe eine vorgeschichtliche Wallburg liegt, die sog. "Schiedlike Borg". Sie besteht aus teilweise hintereinander gestaffelten Terrassenkanten auf den weniger steilen Bergseiten, während im Steilabfall der Ruhr keine künstlichen Befestigungen vorhanden waren. Die Größe der Schiedliken Borg beträgt in nord-südlicher Richtung ca. 400 m und in ost-westlicher ca. 200 m (insgesamt etwa 7,7 ha.).

Folgt man von Westen her am Friedhof vorbei den ausgebauten Fahrweg, so stößt man vor dem eigentlichen und letzten Anstieg zum Küppel auf einen noch 1,5 bis 1,75 m hohen Stein-Erde-Wall, der auf seiner Außenseite von einem flachen kaum sichtbaren Graben begleitet wird. Dieser Wall beginnt etwa 100m südwestlich des Weges im Steilhang des Berges. Auf dem Grat dürfte südlich des heutigen Fahrweges (alter Feldweg) ein alter Zugang (das sog. Westtor) gelegen haben. Auf der rückwärtigen Seite des Grates ist der Wall im nordwestlichen Hang des Küppels noch auf etwa 140 m Länge zu verfolgen. Er verliert dabei an Mächtigkeit und geht langsam in eine erst starke, später aber nur schwache Terrassenkante über.  Diese führt in einem leichten Bogen auf den Ostgrat des Küppel, wo ein weiteres altes Tor (Osttor) vermutet wird.

Die gerade genannten Terrassen entstanden durch Rückwärtseinschneiden in den Berghang was zu einer künstlichen Versteilung des Geländes führte. Zusammen mit einer eventuell vorhandenen Palisade, die bei der Schiedliken Borg im Gegensatz zu anderen Burgen dieser Zeit bisher nicht nachgewiesen werden konnte, wurde so an steileren Bergstellen ein ausreichender Schutz erreicht, während nur auf den stark gefährdeten Bergseiten oder aber im unmittelbaren Torbereich Wall und Graben angelegt wurden.

So besteht die Befestigung dann auch beiderseits des Osttores wieder aus Wall und Graben, verbunden mit weiteren kleineren Wallstücken bzw. Terrassen, die hier als zusätzliche Torsicherungen angesprochen werden können. Vom Osttor an findet sich auf der südöstlichen und südlichen Bergseite ein heute noch etwa 0,5 m hoher Wall, der burgaußenwärts von zwei tiefer im Hang liegenden Terrassen begleitet wird. Wall und Terrassen enden wieder im Steilabfall zu Ruhr

Bodenfunde sind bisher von der Schiedliken Borg nicht bekannt. Ausgrabungen, die uns Anhaltspunkte über den Aufbau von Wällen und Terrassen geben könnten, haben bisher nicht stattgefunden. Die Übereinstimmungen zwischen der Schiedliken Borg und anderen datierbaren Burgen der vorrömischen Eisenzeit sind aber so groß, dass auch bei aller gebotenen Vorsicht eine Zuweisung unserer Wallburg in diese Zeitstufe gerechtfertigt erscheint.

Literatur:
Vor- und Frühgeschichte des Arnsberger Raumes, Arnsberger Heimatbund, 1975