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Dönekes und Anekdoten aus Freienohl - von Fritz Bertelt
In Freienohl fühlst du dich wohl!“ Die promte Antwort: „Aber nicht sicher!“
Warum das so ist verrät Fritz Bertelt in dem nachstehenden Gedichtchen. Daneben gibt es weitere wahre? Anekdoten, die immer wieder zum schmunzeln anregen.
Was veranlasst einen „Nicht-Freienohler“ ausgerechnet über die „Freiheit“ zu schreiben?
In den Jahren 1957 bis 1964 fuhr Fritz Bertelt arbeitsvertragspflichtig mit dem Bahnbus zum damaligen Amt Freienohl. Abends ging es dann -oft erst mit dem letzten Bus- wieder nach Rumbeck zurück. Feierfreudige Kollegen und fast vierzig Kneipen machten ihn gefügig; der berühmte Zwirnsfaden reichte aus
Schon als „Stift hörte er gebannt zu, wenn die mit Freienohler Orginalen gespickten Dönekes erzählt wurden. Jetzt im Alter tauchen diese plötzlich aus der Versenkung des Langzeitgedächtnisses auf.
Er hat sie in lustige Reime verpackt, dabei tatsächliche Namen aber bewusst verschwiegen.
Und nun: „Viel Spaß beim Weiterlesen!"
In Freienohl fühlst du dich wohl…..
„In Freienohl fühlst du dich wohl,“
so warb man einst, ein wenig hohl,
für den bekannten Luftkurort,
fast vierzig Kneipen, Thekensport.
Dann hat sich Schlimmes zugetragen,
drei Menschen wurden hier erschlagen.
Höhnte nun mit viel Gekicher:
„Fühlst dich wohl, jedoch nicht sicher!
Freienohler Amtsstifte (Lehrlinge)
Es gab nicht weit vom Amt Freienohl
Beamtensuppe, sehr zum Wohl.
Amtsstifte konnten dort verstohlen
das flaschenfrische Veltins holen.
Der Amtschef durfte es nicht wissen,
man nahm nur Stifte die gerissen,
fern von offenen Straßen rannten,
diese Wege wirklich kannten.
Lag wohl an der scharfen Wurst,
die Beamten hatten immer Durst.
So mussten Stifte stündlich starten,
hinten rum, quer durch den Garten.
Die Pilsversorger, clever, wach,
war’n nur beim Rechnen etwas schwach.
Drum hing ein Zettel an der Tür:
„Wie viel D-Mark kostet Bier?“
War’s mehr als auf dem Zettel stand,
lösten sie dies sehr galant.
Sagten um sich raus zu retten,
das wäre alles was sie hätten.
Ein Paradies, nun leider zu,
das Amt liegt auch in großer Ruh.
Sage mal, weil’s mich betrifft,
ich war dort richtig gerne Stift.
Skandal beim Freienohler Schützenfestumzug
Die Königin ließ den König wissen,
ihr BH sei grad gerissen.
Ihm fiel nur ein, begann zu stammeln:
„Dann lasse bammeln, lasse bammeln!!“
Freienohler Lauschepper
Ein Mann mit bösem Weib geschlagen,
ist voller Durst an vielen Tagen.
Obwohl er allen zugeprostet,
hat ihm das wirklich nichts gekostet.
Hört die Kumpel wütend brummen,
dass hier wohl die Laumer summen.
Dann steht da plötzlich seine Olle
mit der bekannten Nudelrolle.
Vorm Dialog hat’s schon gescheppert,
sein Nasenbein total zerdeppert.
Er wimmert, klärt erst nachts im Bette,
dass es doch nichts gekostet hätte.
Versöhnend tröstet seine Frau,
die Prügel wären auch für lau.
Er beschließt nach diesen Qualen,
künftig wieder selbst zu zahlen.
Die neue Freienohler Zigarettenmarke
Hämorriden können sehr verdrießen,
auch wenn sie still am After sprießen.
Um den Juckreiz weg zu kratzen,
griff sich Frau Wirtin an die Batzen.
Ein Kneipengast hat es gewagt
und voller Sorge nachgefragt:
„Haben Sie auch Hämorriden?“
Dies wurde von ihr schnell entschieden.
Kratzte sich erneut am Po,
sagte: „Nein, nur Marlboro!“
Freienohler Fremdgänger
Eheleute besuchen das schöne Freienohl,
die Sonne scheint, man fühlt sich wohl.
Ein kleiner Junge sorgt für Gewitter,
was er erzählt macht die Ehefrau bitter.
Der Kindermund ehrlich, kennt keine Zier:
„Letztes Mal warst du mit ner Schöneren hier!“
Die Freienohler Bandwurmgeschichte
(nach Erzählungen von „Schwefers Gummi“)
Ein Bauer hatte sich en langen,
fiesen Bandwurm eingefangen.
Dies fiel ihm auf, weil es sehr juckte,
wenn’s Würmlein um die Ecke guckte.
Es galt das Vieh beim Kopf zu fassen,
sollt es ihn dauerhaft verlassen.
Denn brach er nur ein Stück vom Schwanz,
wuchs dieser nach, der Wurm war ganz.
Der Bauer nun in seiner Qual
band das Tier um einen Pfahl.
Mähte dann mit seiner Sense
die Wiese ab zur Nachbargrenze.
Doch den Augen er nicht traute,
als sein Blick nach hinten schaute.
Vom Pfahl bis zwischen seine Beine
hing eine lange weiße Leine.
Und die bestand, dies leider ganz,
bis zum Pfahl aus lauter Schwanz.
Ist dann am Bauern abgerissen,
der fühlte sich darauf bescheiden.
Weil kopflos nur der Bauer war,
muss dieser weiter leiden.
Und die Moral von der Geschicht,
der Bandwurm ein gewiefter Wicht.
Der kurze Schwanz macht ihm nichts aus,
sein kluger Kopf verdient Applaus!
Freienohler Bettgeschichten
Wurde Witwer ganz und gar,
weil seine Frau gestorben war.
Wollte nicht alleine leben,
hat ne Annonce aufgegeben.
Doch wie es so im Leben geht,
einige Damen war’n zu spät.
Die Mutter sprach, gab viel Gelächter:
„Könnt gon, hei legete all echter!“*
*Plattdeutsch: „Geht nach Hause, er
liegt schon mit der Neuen im Bett!“
Die verkorkste Freienohler Erstkommunion
Um sich die Hostie einzuleiben
musste Kindlein nüchtern bleiben.
Was dieses leider ganz vergaß
und deshalb einen Apfel aß.
Dies ist sonst gesund und wichtig,
am „Weißen Sonntag“ war’s nicht richtig.
Es gab kein christliches Erbauen,
das Kindlein wurde nur verhauen.*
*“Ach Gott!!“
„Kättken-Bumm“
Bei dem Spiele „Kättken-Bumm“
standen Männer rundherum.
Frauen wurden nicht geduldet,
dies war der Moral geschuldet.
Der Männerkreis nahm ungesund,
ein Taschentuch in seinen Mund.
Wonach, das ist wohl allen klar,
der Tiefenblick verhindert war.
Einer der das Spiel nicht kannte,
zu langsam sich von dannen wandte,
wurde, weil man ihn erkor
angepinkelt, volles Rohr!
Schnell versteckte man die Schläuche
nun wieder unter dicke Bäuche.
Ähnlich passierte es auch mir,
doch Gott sei Dank, sie nahmen Bier!