„Hallo!“ Der Gruß auch im Sauerland

„Woll!“ Das Ja nur im Sauerland. - „Moin!“ Nur morgens. Passt nicht tagsüber. - „Guten Tag!“ Klingt zu lang: morgens, mittags und abends. – „Grüß Gott!“ Wir sind doch hier nicht in Bayern! Und welchen Gott soll ich grüßen? Passt gar nicht. – Also doch „Hallo!“
Hallo zur Einleitung: „Geschichte ist der Humus zur Gegenwart.“ In unserer Kreis- und Hochschulstadt Meschede war dank Pfarrer Michael Schmidt zum 1150-jährigen Jubiläum des St. Walburga-Stifts am 15, Februar 2020 diese Lebenserfahrung von der Autorin selbst zu hören, von der em. Prof. für Philosophie in Heiligenkreuz Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkowitz in ihrem Fest-Vortrag: „Die Glut einer anderen Frauenbewegung: St. Walburga und Edith Stein“. Dieser Humus macht sichtbar, hörbar die besondere Qualität im Gruß Hallo.

Hallo – Humus – Entwicklung – Geschichte:
Noch eine Zwischenbemerkung: Aufgrund der Entwicklungspsychologie gibt es Lebensalter-Abschnitte, in denen dieser oder jener Humus nicht leicht als Humus wahrgenommen wird, nicht als wahr akzeptiert werden kann.
Nun zur Geschichte: Der wohl erste und älteste Hallo-Gruß in Deutschland kommt aus Amerika. Ein konkretes, korrekt erzähltes Erleben: Als im Mai 1945 zum Ende des Zweiten Weltkriegs, des Nazi-Regimes, die siegreichen amerikanischen Soldaten bewaffnet und dabei ganz locker in Peulendorf bei Bamberg in Franken einzogen, nicht marschierten, schenkten sie uns 12-jährigen Jungen freundlich lächelnd ein Kaugummi in unsere offene Hand und mit dem überzeugend freundlichen Gruß Hallo! - Die Sehnsucht nach der Heimat Hamburg schaffte sehr bald das Ende der Evakuierung und die Heimreise.
Der Hallo-Gruß: Wie, wann, warum kam der nach Amerika? Wegen der langen Zeit, der vielen Jahre dieses dicke Buch: 750 Seiten: „Isländer Sagas“, Die Neuübersetzung von Betty Wahl und Thoms Esser, Fischer Verlag Frankfurt, 2014. Oder kurz berichtet dank Internet: Amerika – Missionierung …:

Rund um das Jahr 1000 landeten Wikinger mit ihren christlichen Missionaren in Nordamerika. Da standen die sich gegenüber den Indianern.  Beide Volksgruppen ganz ratlos, neugierig.  Die Wikinger wollten ihre Waffen: Lanzen und Schwerter nicht in die Hand nehme. Stille. Schweigen. Auf einmal, wie auf Befehl, streckten sie ihre Arme, ihre Hände in die Höhe, in den Himmel und riefen laut und jauchzend viel mehr als einmal: Halleluja! Seltsam. Geheimnisvoll. Diese Zeichensprache, diese Lautmalerei verstanden die Indianer. Christen können glauben an das Wirken des Heiligen Geistes, … auch mit der Bildersprache der Heiligen Geistin von Urschalling, 14. Jh. (im Internet steht mehr). Für die Indianer bedeuteten diese Zeichen und diese Lautmalerei wohl: Frieden, Gemeinsamkeit, Kommunikation.

Die Geschichte dieses einzigartigen, wunderbaren, Wunder tragenden Wortes „Halleluja“ wird hier ausgelassen: 1.) wie und wann das „Halleluja“, das letzte Wort der Psalmen im Alten Testament der Bibel zu den Wikingern gelangt ist, 2.) wie, wann und warum aus „Halleluja“ in Nordamerika zusätzlich und extra das Gruß-Wort „Hallo“ entwickelt wurde. Doch wichtig ist, was „Halleluja“ bedeutet: „Lobt Gott in seinem Heiligtum!“ Im Tempel in Jerusalem. – Die Wort-Teile, echt Hebräisch: hallel = loben, preisen, lobt, preist laut: el = Elohim = Gott, Schöpfergott, ein Plural-Wort: Majestäts-Plural (römisch-katholische Amtssprache?); ja = Jahweh = ein mitwandernder Gott, mit der Herde, Griechisch = der Herr. Interessant kann noch sein i n diesem Halleluja-Psalm die Zahl-Symbolik zur Zeit seiner Entstehung: 13 mal kommt vor das Wort Halleluja: die Summierung 1+8+4=13 bedeutet das Bekenntnis zum einzigen Gott. Siehe auch Internet: Bibelwerk – Stuttgart.  – Ein Exkurs in die Theologie zum Glauben an den Einen und Dreifaltigen Gott im Christentum ist hier nicht notwendig. Auch nicht zur zeitbedingten Bedeutung von Jahweh mit Jehova.  
Die Hallo-Kapelle im Sauerland: Enthält der Wortteil „Hallo“ den Hallo-Gruß? Ist die Kapelle ein Irrläufer oder ein Plus-Zeichen zum Hallo-Gruß? Nein. Und ja auf Umwegen mit Einfühlen und Neudenken. – Zuerst mal im Internet: Hallo-Kapelle Calle / Wallen. Dann spannend auch zur Wort-Geschichte dieses Hallo bis in die Gegenwart – 1986 finden und lesen im „Pilgerbuch zum HALLO“  im Stadtarchiv Meschede in Grevenstein oder in den Pfarrbüros rund um Calle. Hier motivierende Stich-Wörter (!) aufgelistet zum Ort, Platz der Hallo-Kapelle: uralter Boden… etymologisch zwei Bestandteile: altgermanische Opferstätte… „Heiliger Wald“… Höhe… ha… hal… Hain… lo: lateinisch: lucus / locus… Hain im Gehölz… Christentum : Kaiser Karl der Große … Soester Totenweg : auf dem Hallo Gottesdienst : Friedhof Wormbach… Der 2. und 3. Teil des Pilgerbuchs öffnet mit den Gebeten das Plus-Zeichen zum Ja zum Hallo-Gruß.  

„Sufficit!“ So begann auf Latein eine Pause der Stumme Ochse von Köln Thomas von Aquin (1225 – 1274). Das reicht. Heutzutage: ok zum Hallo-Gruß. Kleine und große Kinder rufen gern: „Halli-Hallo!“ Junge und ältere Leute grüßen gern so: „Hallöchen!“ In der Stiftung Liebenau in Friedrichshafen wird gern ihr Lied gesungen: „Jeder Mensch ist anders und anders ist normal!“ Woll!
Heinrich Pasternak, Februar 2023