Bürgerschaftsliste der Freiheit Freienohl um 1537

Abschrift aus dem Kapitel „Von den alten Eingesessenen der Freiheit Freienohl“ von Franz Kessler in: Franz Kessler: Kreuz – statt Hakenkreuz, Bearbeitet von Dr. Günter Cronau; Verlag F.W. Becker, Arnsberg. (Die Texte hat Franz Kessler um 1931 – 1933 erarbeitet)

  1. Thys oder Thyges Becker, Hinrich Beicker als Schöffe bei einer Gerichtsverhandlung im Jahr 1508.
  2. Claeß Bergob
  3. Johann und Nette Berndeß
  4. Johann Bo(e)lmann als Bürgermeister in den Jahren 1533-1536, und Frau Grete Bo(e)lmann als „Vormünderin unserer lieben Frau“ (Bruderschaft) in den Jahren 1549-1553
  5. Dye Droemelsche
  6. Duryk
  7. Engelbert, kurfürstlicher Richter zu Freienohl (auch in Urkunden von 1533, 1536 und 1542). Von seinem Schwager, dem Vikar Johann Kaiser, wird er 1536 Engelbert Lodewich genannt. Möglicherweise ist ein gewisser Engelberndeß von1553 sein Sohn.
  8. Dey Ernstesche
  9. Feringh oder Ferink als „Kerk-Richter“ (Kirchenprovisor)
  10. Claeß Froene – Herm. und Grete Froene in der Liebfrauenrechtschaft von 1549 - L
  11. Geisler (Geysler, Geißler, Geytzeler) – Geyzelerus-Giselher.

a) Klays G., kurfürstlicher Richter zu Freienohl bei einer Gerichtsverhandlung im Jahr 1508. In der diesbezüglichen Urkunde werden folgende Zeugen genant: Van Ense genannt Sbnydewint; Diderych der Wrede, Holtfurste; Gerhart Struckelmann, Frigreve; Gobbel … Richter tzo Kalle und tzo Reist; Johann van Kalle, Wiltfurste; Johann Klopper, Borgermester tzum Frienolle; Hans Keiser und Johann Schillink.

b) Der alde Claeß G. Und Johann G. In dem Register von 1537.

c) Jermen G. als Schuldner der Liebfrauenbruderschaft von 1531-1556.

d) Styne G. als Vormünderin unserer lieben Frau in den Jahren 1545-1553.

  1. Gerlich von Frenkhuysen, Bürgermeister im Jahr 1536. Er ist wahrscheinlich mit einem 1533 genannten „Kerkmeyster“ Gerlach und mit einem Claes Gerlich von 1542 identisch.
  2. Thonys Gestenbrauck – Stiftung eines Herman Gerstenbrauck im Jahr 1533.-L
  3. Diderich und Styne Herke.
  4. Tonys Jürgen.
  5. Kaiser (Keiser, Keyser)

a) Hans K. Als Zeuge in der unter Nr. 11 genannten Urkunde,

b) Jakob K. Im Register von 1537. Er war damals „Kerkrichter“.

c) Johann K., Vikar von St. Patrokli in Soest, stiftet im Jahr 1536 eine jährliche Erbrente für eine Salve-Regina-Andacht in der Fastenzeit. An der diesbezüglichen Urkunde hängt das Siegel des Vikars mit dem Bilde eines Heiligen (Patroklus?) und dasjenige seines Schwagers Engelbert (s.o). Im gleichen Jahr stiftete Johann K. Für ein Ewiges Licht die große Summe von 100 Goldgulden, die bis 1699 bei dem Kapitel in Meschede auf Zinseszins standen. Seine Anwesenheit in Freienohl im Jahr 1536 scheint durch die damaligen reformatorischen Unruhen in Soest bedingt gewesen zu sein. Nach seinen eigenen Worten war vorgenannter Jakob K. Sein Bruder.

d) Elsa Kaiser als Vormünderin unserer lieben Frau im Jahr 1539.

  1. Kaulmann als Kirchmeister im Jahr 1533.
  2. Claeß Kesseler und Meckel seine Hausfrau.
  3. Frederich Kesseler oder Kettelboyter (Kesselflicker) 1536 in der „middel straße“ zu Freienohl wohnend. Seine Frau war die genannte Mette Berndeß.
  4. Dey Clopper (Johann) und dey Cloppersche (Katharina oder Tryn). Johann Klopper um 1508 Bürgermeister (s.o. Nr. 11).
  5. Johann und Clarß Koller.
  6. Johann und Hinrich Korte.
  7. Bernt Koster und Agatha oder Achte Kosterß. Letztere war 1539 Vormünderin unserer lieben Frau.
  8. Claeß Krick.
  9. Mester-Hermen.
  10. Der Moller – 1527 „dey alde molner“.
  11. Johann Rüter (1438)
  12. Tylman Sch(a)eper.
  13. Johann und Kaspar Schelmann oder Schelem.
  14. Gobbel Schemmen.
  15. Johann Schillynck, Kerckrichter (1533 Bürgermeister).- L
  16. Thys Schoemacker.
  17. Schroder und dey Schroersche. Heynemann (Hermann) Schroder und Tryne seine Hausfrau, Thyß Schroder und Gesse seine Hausfrau, Anne Schroder als Schwester des Thyß.
  18. Jakob und Dyrik Smalhafft (oder Smalhoefft). Der Name wird im 17. Jahrhundert zu Smalhaupt.
  19. Smidt (Smyt): Nicolauß Smed (1474), Johann und Hermen Smidt (1537). Letzterer war 1542 Bürgermeister.
  20. Snepper und dey Snyppesche.
  21. Jakob Solmeß.
  22. Caeß und Gertrud Spede.
  23. Gerlach Spork.
  24. Jakob und der alde Thyß. Der Name ändert sich, wie es scheint, später in Tigges.
  25. Hinrich Telman (1462).
  26. Johann Jencken und Hinte Vo(e)gelsanck. Letzter wohnte 1536 in der „Mittelstraße“ in Freienohl. Der Name Vogelsanck kommt auch als Flurbezeichnung vor (1537): „oppe deme vogelsange“.
  27. Winkelmann: Hanß in dem wiynkele (1474), Lodewich yn deme Winkel (Winkelmann, Wynkelmann) Bürgermeister 1542.
  28. Johan Wylken.

Ergänzung zur Abschrift:

Noch eine Reihe von älteren Namen, die nicht mehr in dem Register von 1537 vorkommen oder die nur im anhängenden Memorien-Register stehen. Die meisten dieser Familien dürften also 1537 schon ausgestorben, zum mindesten aber nicht mehr in Freienohl ansässig gewesen sein:

Diderych Alderogen (1508). - Hanß Arndeß. - Brandeß. - Cobbynckhoever. - Lise Efferdeß. - Johann Femme (1438; 1462). - Henrich Frederich Reckert Graeß. - Reckert Hennen (1481), - Johannes Mesterhanseß und Bele oder Belken seine Hausfrau (1474). - Bürgermeister Johan Rechardeß (1574). - Schimmelsche. - Schoneweder (1462). - Fygge Sundermanß. - Uden. - Urbaenß (Anmerkung: Dieser Name geht gewiss auf den des Hl. Urban zurück. Wurde doch schon im Jahr 1537 der „sent Urbanß Dach“ gefeiert. Urbanus-Prozession in Freienohl.)

1636: „die große Pest … nur 7 Paar Eheleute sollen lebend geblieben sein...“ : Pfarrer Erlmann.

Im Schatzungsregister von 1685 kommen im Vergleich zum Register von 1537 daraus nur noch diese Namen, Familien vor: Bergob. - Düring. - Fron (Froene). - Heissler. - Kaulmann. - Kessler. - Koster. - Krick. - Schmied (Smed). - Schilling. - Schroer (Schroder), - Solmann ( Solmeß). - Tilmann (Telman). - Vering (Feringh).

Und in dem Schatzungsregister von 1759 finden wir außerdem noch die Namen wieder:

Becker. - Jürgens. - Kayser. - Willecke (Wylken). - Winkelmann.

Anmerkung: L : Im Originaltext, insgesamt an 10 Stellen, wird genannt: langen ohl , langen ole, Langenohl.

 

Heinrich Pasternak, April 2022